Am 7. Juli 2022 feiert das SRH Berufsbildungswerk Cottbus ein Firmenjubiläum. Gegründet im Jahr 2007 als Filiale des SRH Berufsbildungswerkes Dresden entwickelte sich der erste außer-sächsische Standort des SRH Berufsbildungswerkes Sachsen stetig weiter. Gestartet war die Filiale in Cottbus als ungewöhnliches Projekt mit zwölf Teilnehmenden in der Berufsvorbereitung. Ungewöhnlich war die Kombination aus Berufsvorbereitung und Behindertensport. Junge Hobbysportler mit Handicap konnten neben der Berufsvorbereitung zusätzlich noch am Olympiastützpunkt Cottbus trainieren. 2012 wurde das Bildungsangebot erweitert und junge Menschen hatten ab sofort die Möglichkeit, eine Ausbildung für Bürokaufleute zu absolvieren. Mittlerweile bietet das Berufsbildungswerk Cottbus drei verschiedenen Ausbildungsberufen an, ein vierter startet mit dem neuen Lehrjahr.
Vom besonderen Projekt zum besonderen Standort
Zur Jubiläumsfeier würdigte Maria Hilbert, die als Prokuristin und Vertretung des Geschäftsführers des SRH Berufsbildungswerkes Sachsen ein Grußwort sprach, die Entwicklung des Standortes. „Das Berufsbildungswerk in Cottbus hat sich von einem besonderen Projekt zu einem besonderen Standort entwickelt. Auch wenn die Verbindung von para-olympischem Sport und Berufsvorbereitung nicht so genutzt wurde, wie es von den damaligen Geschäftsführern geplant war, hat sich das Berufsbildungswerk Cottbus zu einem selbstbewussten und starken Standort entwickelt, der mittlerweile fast unabhängig vom Berufsbildungswerk Dresden agiert.“
Die Geschäftsbereichsleiterin des SRH Berufsbildungswerkes Dresden, Kathleen Brückner ist ebenfalls begeistert: „Unser Standort in Cottbus beeindruckt mich immer wieder durch seine hervorragende Netzwerkarbeit. Die Vermittlung unserer Auszubildenden und Teilnehmenden in Praktika und Arbeit basiert auf diesem gut funktionierenden Netzwerk zwischen der Agentur für Arbeit, dem Berufsschulzentrum und den vielen Partnerunternehmen aus der Region. Das funktioniert hier in Cottbus hervorragend.“
In den vergangenen 15 Jahren haben rund 620 junge Menschen die Bildungsangebote des Berufsbildungswerkes in Cottbus genutzt. Die Jubiläumsfeier nutzte Teamleiter Swen Schneidereit, um die diesjährigen Absolventen zu ehren. Im vergangenen Jahr haben 28 Teilnehmende eine Berufsvorbereitung erfolgreich absolviert – acht davon haben zusätzlich noch ihren Hauptschulabschluss gemacht. Sechs weitere Jugendliche haben nun ihre Berufsausbildung abgeschlossen. Vier von ihnen haben bereits einen Arbeitsvertrag unterschrieben.
Swen Schneidereit möchte eine Absolventenfeier nun jährlich organisieren. „Eine offizielle Übergabe der Abschlusszeugnisse und Zertifikate empfinden unsere Auszubildenden und Teilnehmenden als große Wertschätzung. Sie hebt diesen wichtigen Moment, etwas Großartiges geschafft zu haben, in ein besonderes Licht. Das haben sich unsere jungen Auszubildenden und Teilnehmenden einfach verdient.“
Neuer Ausbildungsberuf
Ab August 2022 gibt es im SRH Berufsbildungswerk Cottbus neben Fachlagerist:in, Fachpraktiker:in im Lagerbereich und Kaufmann oder Kauffrau für Büromanagement einen vierten Ausbildungsberuf. Die Ausbildung zum Fachpraktiker oder zur Fachpraktikerin im Verkauf dauert zwei Jahre; es ist eine so genannte theoriereduzierte Ausbildung. Insgesamt bietet das Berufsbildungswerk Cottbus sechs Ausbildungsplätze dafür an, fünf sind schon vergeben an junge Menschen, die bereits ihre Berufsvorbereitung im Berufsbildungswerk absolviert haben und nun in die Ausbildung starten können.
Die künftigen Azubis haben eine große Aufgabe. Um sich praktisch zu erproben, werden sie gemeinsam mit ihren Ausbilderinnen und Ausbildern einen Hofladen mit Hofcafé aufbauen und betreiben. Die Räume dazu sind bereits angemietet. Sie befinden sich direkt auf dem Gelände des Berufsbildungswerkes Cottbus. „Für den Start des Hofladens muss noch sehr viel getan werden. Eine Nutzungsänderung und die Betriebserlaubnis müssen noch durch die entsprechenden Behörden erteilt werden. Auch werden die Räume vom Vormieter noch bereitgestellt und es müssen Wände versetzt und Fußböden neu verlegt werden,“ beschreibt Swen Schneidereit die kommenden Herausforderungen. Ist das alles geschafft, haben die Auszubildenden die Aufgabe, den Verkauf und die Gastronomie allein zu gestalten. Planung, Einkauf, Bedienung – das alles liegt dann in ihrer Hand. Swen Schneidereit ist optimistisch. „Unser Ziel ist es, dass wir nächstes Jahr unseren Hofladen eröffnen können.“
